Warum wir nicht mehr konsequent sind
All die Dinge die ich selbst entscheide, haben eine Auswirkung = Konsequenz auf mich, mein Umfeld, mein Leben. Je nachdem wie groß diese Entscheidungen ausfallen, können sie auch sehr einschneidende Veränderungen mit sich bringen.
- Wenn ich raus gehe, ohne Jacke, dann könnte es passieren das es mir zu kalt wird.
- Wenn ich den Kaffee, der eben erst durch die Maschine gelaufen ist gleich trinke, könnte es passieren das ich mir den Mund verbrühe.
- Wenn ich noch schnell was erledige, obwohl ich vielleicht schon auf dem Weg zu einem Termin sein müsste, weiß ich das ich evtl. zu spät komme…
Ich bin Erwachsen und habe bereits viele Erfahrungen in meinem Leben gemacht, die mir dabei helfen mich zu entscheiden. Auch, indem ich die evtl. eintretende Konsequenz für mich abwäge. In manchen Bereichen fällt mir das leicht, in anderen Bereichen mache ich immer wieder die gleiche „Fehlentscheidung“, wie zum Beispiel abends doch wieder zu spät ins Bett zu gehen…und trage dann am nächsten Morgen natürlich die Konsequenz, dass ich evtl. müde und schlecht gelaunt aufstehe.
Ein ganz wesentlicher und wichtiger Punkt für uns Erwachsene ist im Hinblick auf Entscheidungen und deren Auswirkungen: Ich kann mich dazu entscheiden ob ich die evtl. eintretende Konsequenz wählen will, oder eben nicht. Ich bin frei in meiner Entscheidung.
Meine eigenen Erfahrungen helfen mir dabei Entscheidungen zu treffen. Und glücklicherweise werden diese Erfahrungen und die Auswirkungen abgespeichert, denn das hilft mir im Alltag an vielen Stellen weiter. Als Kind konnte ich in einigen Bereichen Erfahrungen sammeln und ich habe einige auch erst gemacht, als ich für mich selbst verantwortlich sein konnte. Und das waren zum Teil auch ganz banale Dinge wie: wie viel Süßes verträgt mein Körper? Wann brauche ich eine Mütze? Was braucht mein Körper um sich rundum wohl zu fühlen?
Vieles wurde in meiner Kindheit von Erwachsenen vorgegeben (Eltern, Bekannte, Lehrer) und in einigen Bereichen habe ich keine Selbstwirksamkeit, sondern Fremdbestimmung erfahren.
Und wie ist das heute bei unseren Kindern?
Ich habe mir vor unseren Kindern gar nicht so große Gedanken gemacht, was Konsequenz, konsequentes Verhalten oder konsequente Erziehung für mich/uns bedeutet und welche Auswirkungen daraus entstehen können. Das heißt natürlich nicht, dass es mir egal war wie ich mich verhalte, aber anfangs, als unser Großer dann in´s „Alter der Erziehung“ kam, ging es mir eher darum konsequent meine/unsere aufgestellten Regeln durchzusetzen: Süßigkeiten so und so viel, Fernsehen ab dann, bis dann und so lange, aufgeräumt wird jeden Abend (wie furchtbar im nachhinein…) und dementsprechend haben wir auch durch Erziehungsmechanismen unsere Kinder gesteuert und erzogen.
„Wenn du jetzt nicht aufräumst, dann gibt es eben kein Sandmann. Es wird vorher alles fertig gemacht!“ „Ich zähle bis drei, wenn du dann nicht kommst…“
Ich dachte, dass unser Familienleben dann am besten funktioniert, wenn wir Regeln aufstellen und diese auch alle einhalten. Und das wir unsere Wünsche/ unseren Willen (die Regeln) mit Konsequenzen durchsetzen (müssen), damit unser Kind lernt wie das Leben so läuft…
Wir haben, weil wir es nicht anders kannten und wussten, gelockt, gedroht, beurteilt, verurteilt und gestraft. Wir haben unser Kind erzogen. Wir haben uns durchgesetzt und auch zum Teil unsere Macht als Elternteil missbraucht.
Das ist ein Teil in unserer Familiengeschichte,
den ich zwar gerne rückgängig machen würde – vor allem für unseren großen, der die ersten Jahre die „normale“ Er-ziehung mit tragen musste. Was nicht heißen soll das er deswegen „schlechte“ frühe Kindheitsjahre hatte und wir schlechte Eltern waren oder sind, wir würden es heute einfach anders machen. Doch vermutlich brauchten wir diese Erfahrung um dahingehend UNSEREN eigenen Weg erkennen und gehen zu können und nicht den unserer Eltern, Großeltern und anderen Erwachsenen in unserer Kindheit. Wir spürten, dass es SO nicht richtig für UNS ist. Wir fühlten uns schlecht wenn wir konsequent handelten, uns über unsere Kinder stellten, ihnen Dinge abverlangten die sie vielleicht gerade heute nicht erfüllen konnten. Wir spürten die Traurigkeit, die Verzweiflung, die Hilflosigkeit, den Zorn und den Ärger. Die Konsequenz von der Konsequenz war sozusagen ein unglückliches Familienleben in diesen Momenten…
Heute weiß ich was die herkömmlichen Methoden für Auswirkungen haben können. Und diese Auswirkungen, die ich selbst auch immer noch spüre, möchte ich für meine Kinder nicht. Wenn ich frei-denkende, -handelnde, individuelle, liebevolle, willensstarke Menschen in die Welt schicken möchte, kann ich nicht mit Mechanismen erziehen, die unter Umständen genau das Gegenteil bewirken.
Wir fingen an nach Alternativen zu suchen.
Für mich war von Geburt an zwar „logisch“ das ich meine Kinder nicht minderwertig behandeln will, weil sie kleiner, jünger und weniger Lebenserfahrung haben. Deshalb sind sie ja nicht weniger „Mensch“ oder weniger „Wert-voll“. (Ich selbst kann mich noch gut daran erinnern, wie es sich anfühlte „nur ein Kind“ zu sein.) Aber in Stress-Momenten kamen immer wieder Erziehungsmechanismen zum Einsatz die ich gar nicht wollte, weil ich mir nicht anders zu helfen wusste. Irgendwann begegnete mir dann der Begriff der Konsistenz und ich setzte mich damit auseinander. Konsistenz bedeutet die Vertretung und Einhaltung von Werten wie zb.:
Synonyme für Konsistenz sind: beständig, dauerhaft, langlebig.
Das bedeutet, dass ich meinen Mitmenschen mit beständigen Werten gegenüber trete und diese Werte im Austausch auch vermittel. Vor allem in Situationen die schwierig sind (Konflikte), ist diese Konsistenz für mich sehr wichtig geworden und auch oft eine Herausforderung.
Regeln und Konsequenzen, als „leichte“ Alltagshelfer?
Es ist verlockend Regeln aufzustellen und darauf zu bestehen, dass sie eingehalten werden. Machen sie doch unser gegenüber zu „gehorsamen und folgsamen“ Menschen. Aber dann gehört eben auch dazu, sie zu überwachen und evtl. auch Konsequenzen (Strafen) folgen zu lassen. Aber gehören solche Mechanismen in eine Familie und in eine Liebesbeziehung?
Regeln aufstellen – Überwachen – Verurteilen, sind Mechanismen die in ein Rechtssystem gehören. Wie im Straßenverkehr. Die Polizei überwacht die aufgestellten Regeln, werden diese nicht eingehalten, meldet sie das Vergehen und der Richter ordnet die „Strafe“ an.
Konsequenzen und auch Strafen vermitteln eine Vielzahl an negativen Empfindungen: Sie demütigen, kränken und vermitteln Angst. Sie verhindern eine Beziehung zwischen uns, sie trennen uns voneinander. Durch Konsequenzen wird das Verhalten bewertet und verurteilt. Die eigentlichen Beweggründe warum etwas so oder so ist, werde ich dadurch nicht erfahren. Wir erfahren hierdurch auch Grenzverletzungen („Meine als Erwachsener ist wichtig, deine aber nicht) und Kinder verlieren das Urvertrauen & die Gewissheit so geliebt zu werden wie man ist. Durch Konsequenzen, auch angedrohte, manipulieren wir unsere Kinder oder auch andere Menschen. Wir üben Druck aus und begrenzen unser Gegenüber. Sie behindern die freie Entwicklung, indem wir ihnen sagen was sie tun sollen und nehmen ihnen unter Umständen viele wertvolle Erfahrungen.
Immer wieder hören gerade Eltern: Kinder brauchen Regeln, Kinder brauchen Grenzen, Eltern müssen konsequent sein.
Viele Eltern stimmen dem wahrscheinlich zu, sie kennen es ja selbst nicht anders und haben sich vielleicht auch nie Gedanken darüber gemacht. Ich selbst, empfinde es als große Bereicherung inkonsequent zu sein. Ich bin mir nicht zu schade ein „Nein“ zu überdenken, Kompromisse einzugehen oder einer Bitte nach Hilfe nachzukommen. Auch wenn mein Kind alleine Schuhe anziehen oder laufen kann, oder den Schulranzen alleine tragen kann – wenn ich weiß Warum mein Kind mich darum bittet (gemeinsam den Alltag erleben, Erschöpfung nach der Schule, Nähe und Geborgenheit erfahren) fällt es mir nicht schwer FÜR mein Kind da zu sein.
Sind wir als Eltern „Polizisten-der-Familienverordnung“? Und wollen wir das überhaupt sein? Wollen wir durch Manipulationen und durch Angst unsere Kinder dazu bringen zu „gehorchen“?
Für uns als Eltern war klar, dass wir nicht als Polizisten fungieren wollen. Zwischen uns „Erwachsenen“ wollen wir eine persönliche, warme, liebevolle Beziehung. Und genau das wollen wir auch für unsere Kinder. Wir wollen ihnen vermitteln, dass Werte wie Gleichwertigkeit, Neugier, Offenheit, Vertrauen und Verantwortung in zwischenmenschlichen Beziehungen zählen. Das man so miteinander in Kontakt kommt. Voneinander Gefühle und Bedürfnisse erfährt, Sorgen, Ängste und Nöte. Um dann, mit diesem neuen Blickwinkel auf den Menschen, Entscheidungen zu treffen – mit ihm, statt gegen ihn. Künstlich herbeigeführte Konsequenzen behindern unsere Beziehung und die Entwicklung von eigenen Erfahrungen.
Und wenn unsere Kinder eine „falsche“ Entscheidung treffen?
Wir begleiten sie und sprechen darüber. Es kann passieren das sie das nächste mal trotzdem wieder die gleiche Entscheidung treffen. Auch ich muss manche Dinge mehrmals erfahren, bevor ich etwas verändere. Und was ich dann überhaupt nicht gebrauchen kann, wenn jemand neben mir steht und sagt „Siehste, ich hab´s dir ja gesagt!“ Viel wertvoller ist es für mich, wenn ich mit jemanden reden kann der mich versteht, der einfühlsam ist und ohne Vorwürfe/Belehrungen daherkommt…
Wir stellen unsere Werte in den Vordergrund und ich glaube, dass hier ein riesen Potenzial an Veränderung liegt. Wenn wir unsere Werte kennen, sie uns bewusst machen, im Alltag leben und wenn ich die Bedeutung und Auswirkung von Werten oder auch konsequentem Verhalten für die kindliche Entwicklung kenne, kann ich meiner Ansicht nach gar nicht mehr anders, als mich anders zu verhalten und anders zu handeln.
Gerade in schwierigen Situationen, ist es natürlich nicht einfach seine Erziehungsmuster hinter sich zu lassen. Unsere Prägungen sind da und es braucht Zeit den altbekannten Weg zu verlassen. Manchmal klappt das gut, an anderen Tagen funktioniert es nur wenig oder gar nicht.
Wir haben uns FÜR die Konsistenz in unserem Familienleben entschieden.
Auch wenn das bedeutet MEHR Zeit, Geduld und Nerven aufbringen zu müssen. Weil ich mich mit schwierigen Situationen auseinandersetzen muss, starke Gefühle aushalte, kreative Lösungen finden will, meine eigenen Gefühle/Bedürfnisse klären muss, um dann in jedem Moment neu abzuwägen. Was macht Sinn? Was ist für UNS ein guter Weg? Wie finden wir eine Entscheidung die für ALLE tragbar ist, ohne uns über jemanden zu stellen? Was kann ich tun, um auch bei blöden Entscheidungen meinen Kindern gegenüber, Werte zu vermitteln wie Achtsamkeit oder Empathie?
Ich möchte euch gerne noch ein Beispiel aus unserem Familienalltag erzählen – Unsere Zahngesundheit ist uns wichtig und wir möchten das Bewusstsein darüber, die Notwendigkeit Zähne zu putzen und die Regelmäßigkeit auch unseren Kindern vermitteln. Vor ein paar Jahren haben wir hier konsequent gehandelt und unser Kind auch mal festgehalten wenn es sein musste… Wir haben unsere Macht ausgenutzt, nicht hinterfragt was der Grund für die Ablehnung sein könnte und haben uns durchgesetzt. Je mehr wir unser Verhalten reflektiert haben, wurde klar, dass es auch anders gehen muss und kann. Wir es anders machen wollen. Wir wollten zwar immer noch die Wichtigkeit der Zahngesundheit unseren Kindern vermittelt, aber das WIE hat sich verändert. Wir haben uns Zeit genommen und wir haben zugehört. Wir haben zu anderen Zeiten Zähne geputzt, ich habe Zahnputzlieder erfunden, oder mit der Zahnbürste lustige Geschichten erzählt. Wir sind achtsam und behutsam damit umgegangen und haben unsere Kinder NIE wieder zum Zähne putzen zwingen müssen. Wir lassen es auch mal ausfallen (das machen wir Eltern nämlich auch hin und wieder 😉 ) und putzen am nächsten Morgen besonders gründlich. Wir stellen den Umgang mit unseren Kindern in den Vordergrund und nicht die Sache XY.
Auch in Situationen die schnelles Eingreifen der Eltern erfordern (an der Straße zb.). Oder wenn Eltern Entscheidungen treffen müssen, weil gesundheitliche/gefährliche Situationen bestehen, ist es möglich seinen Kindern mit einer konsistenten Haltung zu begegnen. Manchmal müssen wir unser Kind festhalten, bevor es über die Straße läuft. Oder die Entscheidung treffen das wir zum Arzt gehen, obwohl unser Kind Angst vor dem Arztbesuch hat – aber ich kann über das WIE entscheiden und mein Kind in dieser Entscheidung begleiten.
Ich glaube, dass wir durch das Weglassen von Konsequenzen und deren Mechanismen, unseren Kindern und auch anderen Menschen in unserem Umfeld ein sehr großes Geschenk machen. Wir handeln aus Liebe und behandeln sie WERT-voll. Wir ermöglichen Urvertrauen, in uns und dann auch in sich selbst. Wir schenken ihnen Freiheit, einen starken Willen, die Fähigkeit zu Konfliktlösungsstrategien und Kompromissbereitschaft. Sie entwickeln Neugier für die Geschichten, Gefühle und Bedürfnisse von anderen Menschen/Lebewesen, sie können mitfühlen und sich einfühlen. Sie werden selbst dazu fähig sein aus Liebe und Wert-voll zu handeln, auch wenn es schwierige Situationen gibt.
Jetzt weißt du, warum wir konsequente Erziehung nicht mehr leben und was statt dessen in den Vordergrund gerückt ist. Ich würde gerne von dir erfahren, wie du das siehst, welche Erfahrungen du gemacht hast? Nutze einfach die Kommentarfunktion unter dem Beitrag – ich freue mich von dir zu lesen!
Alles Liebe ♥
deine Maria
3 Kommentare
Bianca Brehm
Hallo, mein Name ist Bianca. Ich habe einen Sohn, er wird nun nächstes Jahr schon 15. Ich habe in frühen Zeiten, als er sozusagen begonnen hatte, Erziehung zu benötigen immer zunächst an die Situationen in meiner Kindheit gedacht und überlegt, wie ich jetzt wohl am besten handeln solle, damit mein Kind eben „richtig“ erzogen wird. Dachte an die Situationen in meinem Alltag als Kind oder daran, was man wohl von mir als Mutter erwartete, dass ich tu um erzieherisch zu handeln. Ich erinnere mich daran, dass es nie wirklich streng und konsequent war, wie ich handelte, obwohl ich es doch hätte müssen, nicht? Immer wieder wurde mir erklärt, der Junge braucht Konsequenz, eine klare Linie, einen geregelten Tagesablauf…. Meine Gedanken kreisten darum, dass ich eine liebevolle Beziehung zu meinem Kind wolle, dass er mir vertraut, sich anvertraut und auch in Schwierigen Situationen nicht alleine kämpft, weil er evtl. Angst davor hat, wie ich reagiere, dass ich ihm misstraue oder dergleichen. DAS wollte ich ganz und garnienicht!!! Eine wichtige Zeit lang, so denke ich, hatte ich nur die Arbeit, den Haushalt und dass alles perfekt ist im Sinn. In Situationen, in denen ich nicht bei meinem Sohn, geschweige denn bei mir (gefühlsmäßig) war oder sein konnte, weil ich mir das nicht bewusst gemacht hatte, bzw. konnte, habe ich oft gereizt, gestresst, wütend, laut, völlig oben drüber reagiert, weil ich nicht wusste, wie ich entscheiden sollte, zum Wohle für mein Kind und zum Wohle unserer BEziehung zwischen Mutter und Sohn. Auch ich nutzte in verschiedenen zurückliegenden Situationen meine „Macht“ als Elternteil aus gegenüber einem kleinen, bedürftigen, unwissendem und suchenden Menschlein, der doch einfach nur lernen, kennenlernen und sein eigenes Wesen vor allem kennenlernen wollte. Ich bemerkte schmerzhaft, dass ich nicht wollte, dass er sich nicht spüren kann, er nicht wütend sein kann, er sich nicht mitteilen kann… ich bemerkte, dass er sich immer mehr verschlossenen hatte und ich trotzdem ich ihm immer wieder sagte, er könne über alles mit mir reden er dies eben nicht tat. Ein Erwachsener sagte eines Tages zu mir, ‚…du behandelst ihn wie einen Erwachsenen, wie einen Partner und nicht wie ein Kind! ‚ …von diesem Moment an war ich einfach nur irritiert… versuchte ich ihm also Entscheidungsfreiheiten zu lassen, wo ich dachte, bei einer evtl Fehlentscheidung trägt er keinen Schaden davon, sondern hat die Möglichkeit, Erfahrungen zu sammeln, behandel ich meinen Sohn also wie einen Erwachsenen. In meinen Augen gab ich ihm Raum für seine Bedürfnisse einzustehen oder nach ihnen zu handeln, und dabei war es nur ein wertvolles Gefühl, was mich leitete mein Bauchgefühl. Ich mochte ihn nicht formen und gestalten wie es gern gesehen hatte werden wollen. In seiner Laufbahn als größer werdendes Kind und heranwachsender Jugendlicher gab es viele ups and downs. . .ich als Mutter durfte auch viel in dieser Zeit lernen, hatte ich doch selbst noch die Lauflernschuhe an meinen Füßen. Heute weiß ich, dass wir uns auf einer Augenhöhe begegnen und er immer weiß, dass ich auch in brenzligen Situationen unterstützend und liebend für ihn da bin.
In deinem Artikel liebe Maria sprichst du in Wort und Schrift das aus, was ich viele Jahre meines Lebens als junge Mami zwar spürte aber nie richtig greifen konnte. Was verbirgt sich hinter meinen Bauchgrummeln, warum fühle ich mich als ob mein Kind mir auf der Nase herum tanzt. .. ich war zwiegespalten und das bemerkte mein Kind und es ist doch wohl klar, dass ein Kind das für sich stimmigste Element herauspickt…wenn ich ihm die Wahl lasse, ja? Das hast du mir einmal eröffnet und ich bin dir dafür sehr dankbar. Nun konnte ich entscheiden, ob ich mich so weiter verrenken werde oder ob ich mich festlege. Ich habe mich entschieden dazu zu stehen, dass ich als Mutter in dieser Zeit ganz andere Bedürfnisse für mein Kind hatte und habe, als das was mir vermittelt wurde, wie es gut für mich wäre, oder wie es sein sollte und mein Kind ebenfalls Bedürfnisse, Wünsche hat und ganz individuell ist und werden darf. Selbstverständlich gibt es viele Werte und Wertvermittlungen bei uns zu Hause, die für uns alle wichtig sind und nach denen wir streben, all das, was du alles aufgezählt hast…Achtsamkeit, Güte, Sparsamkeit, Loyalität, Fairness und so weiter…und diese Werte stehen unter einem einzigen Wort, ich bezeichne es als LIEBE vor allem auch Selbstliebe. Ich danke dir von ganzem Herzen für die Entschlüsselung der vielen spürbaren Hieroglyphen in mir. Du machst das Spürbare begreifbar. Du bist Liebe und Inspiration, danke Maria <3 Ich bewundere deinen Mut und deine Kraft, deine Empfindungen, Gefühle und Ängste mit uns zu teilen. Danke 🙂
Maria
Ich danke dir von Herzen für deine Nachricht und auch für deine Geschichte… das hat mich sehr berührt. Es ist kein leichter Weg herauszufinden warum sich manche Dinge, die erwartet werden, so verkehrt anfühlen und was man stattdessen tun kann. Ich habe das große Glück mit meinem Mann gemeinsam diesen Weg zu gehen – wer weiß wie es wäre, wenn ich allein damit sein würde… Ich denke wir können stolz sein, auf das was wir für uns erfahren und schon verändert haben. „Let Love rule“ 🙂 Fühl dich gedrückt ♥
Bianca Brehm
Danke für die Rückmeldung auf meinen Kommentar. Ich fühle es ebenso. Ich bin dankbar für all diese Erkenntnisse und sehr stolz auf die Veränderungen, die anhaltend und nachhaltig sein werden, solange wir an Ihnen festhalten. Fühl dich auch gedrückt <3