Gedanken zum Muttertag
Es ist Muttertag! Überall wird Werbung dafür gemacht, die rührenden Werbespots laufen hoch und runter (Ja sie sind wirklich berührend und die Werbeprofis machen einen guten Job um an die Tränendrüsen zu appellieren 😉 ), es werden Erdbeerkuchenherzen und Blumen verkauft und, und,…. Natürlich habe ich diesen Tag für meine Mama immer als besonders empfunden und ich wollte ihr an diesem Tag etwas gutes tun – ihr sagen, dass ich dankbar bin für all die Zeit und Liebe die sie mir geschenkt hat. Und ja es gab dann Blumen und Erdbeerkuchenherzen (allerdings selbstgemacht 🙂 ) Und es ist mir auch heute wichtig ihr das zu sagen – wenigstens ganz bewusst an diesem einen Tag. Denn wenn wir ganz ehrlich sind, geht es doch im restlichen Jahr oft unter und ich finde es nicht schlimm, dass es dafür bestimmte Tage gibt – als Erinnerung sozusagen und das man Mutterschaft feiert. Denn es ist nicht selbstverständlich was Mütter tagtäglich leisten und ich habe das Gefühl, dass der Spagat zwischen Familie-Haushalt-Arbeit immer schwieriger wird. Und das darf gefeiert werden!
Aber auf der anderen Seite war er mir in noch keinem Jahr konsumtechnisch gesehen egaler. Oder das andere Menschen mich, als Mama, feiern. Ganz am Anfang, als ich dann auch Mutter wurde, war das für mich persönlich noch anders. Da bin ich ganz ehrlich. Da freute ich mich über gekaufte Blumen, Pralinen oder anderes… Nicht das ihr das falsch versteht. Ich freue mich immer noch über solche Sachen – aber ich mache diesen Tag nicht davon abhängig. Für niemanden. Wenn mein Mann mir ein Geschenk machen möchte, freue ich mich darüber. Wenn meine Kinder mich mit etwas selbst gebastelten überraschen, finde ich das wunderbar. Aber ich habe nicht die Erwartung, dass am Muttertag besondere Dinge geschehen müssen, die Kinder wohlerzogen 😉 parieren und der Partner mir jeden Wunsch von den Augen abliest… (was er sowieso schon jeden Tag tut ♥)
Ich mache diesen Tag nicht von erfüllten oder unerfüllten Erwartungen abhängig. Ich mache ihn zu etwas besonderem. Für mich. Weil ich es so will und empfinde.
Und dieses Jahr empfinde ich diesen Tag als besonders – weil ich mir das erste mal WIRKLICH bewusst darüber bin, welch großartiges Geschenk mir durch meine Kinder gemacht wurde. Man sagt „Kinder suchen sich ihre Eltern aus“ und ich glaube daran. Ich glaube das, egal wie unsere Kinder sein mögen, es immer ein Geschenk an uns ist. Zum wachsen, zum entdecken, zum lieben und reifen. Zum sich neu-erfinden und wiederentdecken. Und unsere Aufgabe als Mama (oder Papa) besteht darin, für diesen neuen Erdenbürger 100% jeden Tag das beste zu geben. Diese kleine Seele willkommen zu heißen und mit ihr gemeinsam neue Wege zu gehen – denn das tun wir ab dem Moment der Elternschaft so oder so. Und ich habe die Möglichkeit mein Kind als das zu betrachten was es ist – eine kleine Person mit den unterschiedlichsten Facetten und Möglichkeiten, die ICH begleiten darf um ihren Platz in der Welt zu finden. Und mit begleiten meine ich nicht, dass ich das Kind in alle möglichen Ecken verbiege und er-ziehe, bis es in unsere Umwelt passt. Sondern das ich die Umwelt für mein Kind so optimal wie möglich gestalte. Der ein oder andere mag nun vielleicht die Augenbrauen hochziehen und skeptisch sein – schließlich hören wir oft genug von werdenden Tyrannen, weil die Eltern ihre Kinder nicht erziehen können… aber davon spreche ich jetzt nicht. Ich spreche davon, unseren Kindern Sicherheit und Vertrauen zu vermitteln, ihnen Stärke und Bewusstsein mit zugeben und ihnen zu zeigen was es bedeutet bedingungslos geliebt zu werden.
Seitdem ich all das sehen, fühlen und annehmen kann ist meine Dankbarkeit meinen Kindern (und auch unserem Sternchen) gegenüber unendlich groß. Ich habe mich noch nie so kraftvoll und stark empfunden wie bei der Geburt unserer Söhne. Ich habe mich nie als Schön empfunden – bis ich Mutter wurde. Ich wusste bis dahin nie, was es bedeutet jemanden vollkommen anzunehmen und zu lieben. Ich war mir noch nie der Fülle, der Schönheit und des Wunders unseres Lebens bewusst. Aus einer Samenzelle und einer Eizelle entsteht etwas vollkommen reines. Und es ist keine Selbstverständlichkeit das jeder der Kinder will, auch Kinder bekommt…
Für mich ist dieses Jahr ein Jahr der Dankbarkeit – ich merke das in vielen kleinen und großen Momenten – ich bin erfüllt, genährt und geliebt. Ja es ist auch anstrengend und kräftezehrend und oft genug komme ich an meine Grenzen, muss mich neu sortieren und wieder zu mir kommen. Ich bin aber auch stolz, dass ich diese Aufgabe habe und jeden einzelnen Tag versuche ich es noch ein bisschen besser zu machen als gestern. Wir dürfen uns selbst auf die Schulter klopfen – das tun wir viel zu selten – und uns sagen, dass wir da fantastisches leisten. Und uns vielleicht auch ganz bewusst machen, was unsere Kinder uns jeden Tag schenken…
Ich wünsche allen Mama´s einen liebevollen Muttertag. Seid für euch da, tut euch was gutes, nehmt euch in den Arm & feiert euch selbst ♥
Alles Liebe,
deine Maria
P.S.: Gerade als ich diesen Artikel schreibe, kommen meine drei „Männer“ wieder nach Hause… meine zwei Jungs haben jeder eine gepflückte Blume in der Hand, für mich – einfach so und es ist noch kein Muttertag 🙂
P.P.S.: Wenn ich genauer darüber nachdenke, sollte es einen gemeinsamen „Ma-Pa-Tag“ geben. Der Vatertag wird oft unter den Teppich gekehrt und dabei werden, nein sind, die Papa´s für unsere Kinder und auch für uns Mama´s so enorm wichtig!