Blogbeitrag Zyklus
Achtsamkeit

Der Zyklus im Mama-sein

Mit den Jahreszeiten leben – bewusst und achtsam

Wie stehst du zu deinem Zyklus? Zu deiner Menstruation?
Kennst du deine sensiblen Zeiten und Phasen? Und weißt vor allem wie du dann, auch als Mama, gut für dich sorgen kannst?

Ich habe sehr viele Jahre meine Menstruation zum Beispiel als notwendiges Übel betrachtet. Brauch ich ja, damit ich irgendwann mal Kinder bekommen kann. Zum Glück hatte ich nie groß mit Periodenschmerzen zu tun. PMS ist mir dann aber doch auch ein Begriff. In der Kindheit/Jugend lief meine Aufklärung über den Biologieunterricht und über Bravo. Die Zeitschrift die wohl nicht nur eine Generation sexuell aufgeklärt hat. Was auch gut ist. Und doch sollte, aus meiner Sicht, Aufklärung nicht hauptsächlich über eine Zeitschrift laufen. Zumal die Themen und Informationen die zum Beispiel in der Schule angesprochen werden, nicht ausreichen um, für uns als Frauen, wirklich ganzheitlich zu verstehen wie genau sich der Zyklus auf uns auswirkt. Körperlich – Geistig – Emotional.

Mein heutiges Verständnis, dass immer weiter wächst, über meinen Zyklus ist ein sehr viel anderes als damals. Und ich fange an die Magie der Weiblichkeit immer besser zu verstehen und für mich zu integrieren. Auch als Mutter hilft mir dieses ganzheitliche Wissen im Alltag mit den Kindern und meiner Partnerschaft. Im Podcast #44 habe ich mit Anna Nussbaumer über den Zyklus gesprochen und sie hat viel wertvolles Wissen darüber geteilt. In diesem Blogartikel mag ich dir gerne einen Teil meines Umgangs mit den einzelnen Phasen mitgeben. Was generell in dieser Phase vor sich geht. Und worauf wir immer mehr achten können, damit wir mit unserem SEIN fließen.

Denn das wichtigste, was ich dadurch lernen durfte ist, dass ich kein besserer Mann sein muss. Und ich zu funktionieren habe, auch wenn ich mich nicht danach fühle. Sondern das ich ein anderes Wesen bin. Und meiner Natur Raum schenken darf.

Frühling. Sommer. Herbst. Und Winter.

Ein für mich sehr stimmiges und auch ein viel genutztes Bild, um den Zyklus zu beschreiben. Im Winter ist es kalt, wir sehnen uns nach Wärme, Stille, einkuscheln. Ganz im Gegensatz zum Sommer, indem wir gerne draußen, unter Menschen & aktiv sind.

Hier mag ich dir eine kleine Übersicht reichen, die du nutzen kannst um deinen Zyklus auszurichten.

Winter – Periode

Frühling – Zeit vor dem Eisprung

Sommer – Eisprung

Herbst – Zeit vor der Periode

Zu jeder dieser Phase gebe ich dir hier nun Impulse an die Hand, die mir geholfen haben meinen Zyklus bewusster zu erfahren. Und die einzelnen Phasen so zu gestalten, dass der Zyklus insgesamt leichter und beschwerdefreier werden kann. All das setze ich auch jetzt immer noch um, denn mein Gefühl, meine Verbindung zu mir wird immer feiner und sensibler. Und ich weiß immer besser was mir gut tun könnte. Das kann aber nur gelingen, wenn ich mich selbst im Blick behalte.

Ganz spannend war für mich übrigens die Beobachtung, dass PMS viel weniger ausgeprägt ist, wenn ich grundsätzlich in den anderen Phasen gut auf mich achte. Vor allem in den Phasen in denen ich mir körperlich Ruhe gönnen darf. Übergehe ich mich hier und leiste mehr als ich kann, wirkt sich das auch auf die folgenden Phasen aus und der Zyklus, die Periode oder auch der Mittelschmerz (zum Eisprung) ist schmerzhafter, belastendender.

Zu aller erst ist es wirklich wertvoll, wenn du dir einen Zykluskalender anlegst. Das kann in deinem Terminkalender sein, der Küchenkalender, in deinem Journalingbuch (falls du journalst), oder du besorgst dir ein hübsches, kleines Buch in dem du deine Phasen und alles was dir wichtig ist, was du beobachten kannst (Stimmungen/Gefühle/Gedanken) notieren kannst. Und ich mag dich wirklich einladen, dass zu einer Routine für dich werden zu lassen. Am Anfang kannst du auch erst einmal notieren, wann deine Blutung einsetzt, wie lange sie dauert und wann du deinen Eisprung hast. Diese zwei „kleinen“ Beobachtungen können für deinen Alltag schon wertvolle Erkenntnisse bereit halten. Denn dann weißt du zb. wann du eher Ruhe, Wärme, Stille brauchst und wann du viel Energie hast.

Und auch, dass du das schriftlich notierst empfehle ich dir. Denn das schreiben verinnerlicht noch einmal anders deine Erkenntnisse, als es „nur“ in dein Smartphone einzutragen – wobei auch das, gerade wenn dein Alltag sehr voll ist, eine gute Möglichkeit ist, deinen Zyklus ins Bewusstsein zu bringen. Gerade als meine Kinder noch klein waren, habe ich zb. eine App dafür genutzt. Und wenn du nicht so gerne schreibst, dann nutze doch deinen Recorder im Smartphone.

Wenn du einen Kalender nutzt kannst du so auch immer besser im voraus planen, wenn du deinen Zyklus im Blick hast und Termine entsprechend legen.

Zykluswissen

Die einzelnen Phasen und seine Auswirkungen

Hier mag ich dir einen kleinen Überblick geben was in der jeweiligen Phase passiert. Das ist wirklich nur kurz zusammen gefasst. Die Auswirkungen der Hormone auf uns Frauen ist noch viel komplexer und beeinflusst unser ganzes System. Auch die Ernährung, unser Umfeld hat einen Einfluss darauf wie wir einzelne Phasen erleben. Und doch gibt es Aspekte die jede Frau in etwa so erlebt. Wenn du noch tiefer einsteigen magst, empfehle ich dir zum Schluss noch Bücher und Online Kurse zum Zykluswissen.

Winter – Periode

Der erste Tag des Zyklus. Wichtig: erst wenn das Blut richtig fließt, beginnt auch der 1. Tag. Ich habe lange Jahre „falsch“ gezählt, weil ich die Schmierblutung schon als Periode interpretiert habe – wobei natürlich ein Tag hin oder her nicht ganz so eine große Rolle spielen mag.
Diese Phase ist die Zeit der Ruhe. Beginnt manchmal schon 3-4 Tage vor der Periode, oder mit der Periode; Wir sind vielleicht schneller gereizt, fühlen uns eher müde, haben weniger Energie und sind meist auch allgemein sensibler.

Frühling – Zeit vor dem Eisprung

Die Phase der Kreativität. Beginnt mit dem Ende der Blutung. Die Energie steigt wieder, wir sind kreativ, planen evtl. neue Projekte, haben neue Ideen. Der Samen wird gesät.

Sommer – Eisprung

Die Phase der Aktivität. Hohe Leistungsfähigkeit, viel Energie, Stimmungshoch, fühlen uns attraktiv & kraftvoll. Wir setzen vieles um und schaffen viel. Es ist die Zeit der blühte.

Herbst – Zeit vor der Periode

Die Phase der inneren Kraft und der Ernte. Pläne werden umgesetzt. Das Energielevel fährt meist wieder runter. Wichtig ist es hier gut auf die Signale des Körpers zu achten und diesen nachzugeben (um Stimmungsschwankungen/PMS vorzubeugen) Bedürfnis nach Sauberkeit/Ordnung eher größer – Zeit für Reflektion und auch schon Ruhe & Rückzug.

Natürlich ist es im Alltag mit Kindern nicht immer einfach sich dem Bedürfnis nach Ruhe hinzugeben. Die Menstruationszeit völlig allein mit sich selbst zu verbringen (was übrigens in alten Kulturen ganz selbstverständlich war), auch eine utopische Vorstellung. Trotzdem können wir uns in den Zeiten in denen wir eher Ruhe benötigen (Herbst und Winter) mehrere kleine Auszeiten ermöglichen, oder auch vermehrt andere Personen in die Betreuung der Kinder mit einbeziehen, oder den Partner viel mehr mit einbeziehen. Wir glauben häufig wir müssten das alles alleine schaffen, doch das müssen wir nicht. Und wir dürfen uns um unsere Gesundheit kümmern und uns ihr mit voller Verantwortung zuwenden. Wir dürfen es uns schön machen, uns mit Dingen umgeben und nähren die uns gut tun.

Was du für dich tun kannst

Bewegung & Ernährung & Spirituelles im Zyklus

Die für mich „einfachsten“ und umsetzbarsten Bausteine für einen gesünderen, natürlichen Zyklus im Mamaleben, neben der Beobachtung die wirklich nur ganz wenig Zeit beanspruchen muss.

Auch bei diesen Impulsen ist es mir wichtig dich an deine eigene Weisheit zu erinnern. Frage dich selbst: Was tut mir gut? Was brauche ich jetzt und heute? Trotzdem findest du hier Anregungen die du einfach auf dich wirken lassen kannst. Probiere einfach aus was dir gut tut 🙂


Was unsere Kinder angeht achten wir ganz oft darauf, dass sie sich ausreichend bewegen, Ruhepausen haben, dass sie eine gesunde Auswahl an Lebensmitteln vorfinden. Warum nicht diese Bereiche auch als Mama für uns noch mehr integrieren? Vieles können wir mit unserem Kind verbinden, am Zyklus orientieren und uns hier somit Gutes tun & die Prozesse unterstützen, die das innere Gleichgewicht stärken. Und wir sind es doch genauso wert uns und unseren Körper zu er-nähren.

Winter – Periode

Bewegung: Gemütliches spazieren gehen. Sanftes Yoga. Dehnübungen. Zeit um den Haushalt, Haushalt sein zu lassen 😉

Ernährung: gesunde Fette, wasserhaltiges Obst & Gemüse, Wurzel – und Knollengemüse. Vermeide Industriezucker und Kaffee. Um Blähungen vorzubeugen kannst du sanft gekochtes Gemüse mit wenig Salz essen. Bei Krämpfen hilft Magnesium – Cashews, Mandeln, Haferflocken zb.;

Brennesel unterstützt die Entgiftung und enthält Eisen (wichtig wg. dem Blutverlust) ergänze dazu Vitamin C, das verbessert die Aufnahme. Mir tun auch wärmende Speisen hier sehr gut. Porridge zum Beispiel, viel Tee, Suppen.

Spirituelles: In dieser Phase geht es meist darum alles loszulassen was wir nicht (mehr) brauchen. Die Menstruation verkörpert dies. Ich habe das letzte Mal ein kleines Feuerritual gemacht und auf einen Zettel die Dinge geschrieben, die ich gerne los lassen will und diesen verbrannt.

Frühling – Zeit vor dem Eisprung

Bewegung: neben Yoga, Spaziergängen (auch gerne wieder strammer) kann auch wieder Kraftsport integriert werden, oder du probierst mal was ganz neues aus.

Ernährung: Keimlinge und fermentierte Lebensmittel, Hafer, Roggen – Lebensmittel mit den Farben weiß, grün und schwarz wie zb. Broccoli, Salat, Petersilie, Oliven, Pflaume. Frische und leichte Kost unterstützt die Darmtätigkeit.

Spirituelles: Ich setze hier mittlerweile einen inneren Samen für diesen Zyklus und stelle mir folgende Fragen.

  • Was ist mir wichtig in diesem Zyklus?
  • Was will ich mehr in meinen Alltag integrieren, oder los lassen?
  • Was will ich erschaffen?

Sommer – Eisprung

Bewegung: Viel Energie, Sport ist alles erlaubt was dir gut tut. Cardio & Krafttraining. Auch für den Alltag hast du jetzt wahrscheinlich viel mehr Energie und kannst auch die Dinge erledigen, die vielleicht im Winter liegen geblieben sind.

Ernährung: Ballaststoffe und Lebensmittel mit viel Antioxidantien wie Brokkoli, Fenchel, Rucola, Kräuter und Gewürze. Auch eine Fastenphase (auch intermittierendes fasten) kannst du hier gut umsetzen und tut deinem Körper gut.

Spirituelles: In dieser Phase bin ich viel in der Umsetzung. Ich mache und schaffe. Verbinde mich mit Menschen. Auch finden hier mittlerweile die meisten Termine statt. Und das immer intuitiver. Auch gebe ich gerne und viel. Versorge meine Familie noch mehr als sonst mit guten Dingen und der Alltag fällt mir leicht von der Hand. Ich fühle mich wohl. Voller Kraft und im Vertrauen & der Liebe.

Herbst – Zeit vor der Periode

Bewegung: Richtung Menstruation eher wieder Yoga, Spaziergänge integrieren

Ernährung: Vit-B haltige Nahrungsmittel (Haferflocken, Roggen, Quinoa, Hülsenfrüchte und grünem Blattgemüse), Vollkorngetreide, Bananen, Gurke, Knoblauch, Zwiebel, Ingwer. Generell ist hier eine gesunde Ernährung zu empfehlen. Das verlangen nach Zucker ist meist ausgeprägter, weil der Bedarf an Vit. B, Calcium und Magnesium höher ist. Gute Kohlenhydrate sind sehr wichtig, denn der Körper bereitet sich auf die Periode vor und braucht viel Energie dafür.

Spirituelles: am Anfang vom Herbst bin ich noch voller Energie. Allerdings richtet sich die Energie dann eher darauf mich auf den Winter vorzubereiten – ich mache dann gerne sauber, räume auf, mache es mir schön, nehme ein wohltuendes Bad, sorge mich um meinen Körper. Schaffe mir den Raum, den ich dann wieder für das Loslassen brauche.

Vertrauen – Hingabe – Loslassen

Neben den ganz konkreten Ideen und Impulsen wie du deinen Zyklus in dein Mama sein integrieren kannst, ist natürlich auch deine Entscheidung, deine Erlaubnis dir selbst gegenüber MIT deinem Zyklus zu leben das aller wichtigste. Das was ich bisher lernen durfte und auch immer wieder von anderen Frauen erfahre, die mehr und mehr sich selbst im Alltag beobachten ist, dass es ein inneres Ja zu uns selbst braucht. Ein Ja zu uns als Frauen – ein Ja zu unserer Weiblichkeit – ein Ja zu unserem wunderbaren Körper, der uns Monat für Monat einlädt ganz intuitiv unsere Verbindung zu Mutter Erde zu stärken und zu nähren.

Was vor Jahrhunderten noch ganz natürlich war, und in manchen Kulturen auch noch so gelebt wird, dass Frauen intuitiv wissen was sie brauchen und von ihren Männern darin getragen & gehalten werden, ist in unserer zivilisieren Welt zu einem unnatürlichen, ja sogar schmutzigen Lebensbereich geworden. Doch dadurch, dass wir diesen Teil unseres Frau-Seins ausklammern, vielleicht sogar kontrollieren oder weg haben wollen, spalten wir einen wichtigen Teil von uns ab. Einen Teil, der zu einem leichteren, er-füllteren Leben beitragen kann. Ich möchte dich von Herzen einladen dir diesen Aspekt der Weiblichkeit, deine natürlich Verbindung zur Erde, wieder zurück zu holen. Stück für Stück in deinen Alltag zu integrieren und auch deinen Partner/deine Kinder daran teilhaben zu lassen.

Und dabei ist mir auch noch wichtig, dir mitzugeben, dass du oben genannte Phasen & Anregungen für dich individuell betrachtest. Vielleicht fühlst du dich während deiner Periode wohl. Vielleicht bist du um den Eisprung herum schneller gereizt. Alles darf sein. Und du darfst die Impulse für dich so anwenden, ausprobieren, ergänzen, dass sie dir in deinem Alltag dienen.

Wieder in Fluss zu kommen mit deinem Zyklus – deinem Körper zu vertrauen, dich hinzugeben, kreativ zu werden und auch loszulassen, ist das weiblichste was du für dich tun kannst. Du stärkst dadurch deine Intuition. Und ich bin mir sicher, dass dieser Weg, zurück zu unserer Natur, zu unserem Ursprung, nicht nur uns selbst als Mama dient.

Frau sein, Mutter sein, Natur sein, Zyklus leben
Bildquelle: https://i.pinimg.com/

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Deine Maria

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