Weihnachten
Achtsamkeit,  Gedankenkarusell,  Persönlichkeitsentwicklung

Inspirationen und Impulse wie Weihnachten für Dich stressfreier verlaufen kann

 

Die Zeit verfliegt… Gefühlt ist es nur noch ein Wimpernschlag bis Sonntag die vierte Kerze angezündet werden kann und der Heilige Abend (aus kindlicher Sicht in unglaublicher Vorfreude sehnlichst erwartet) da ist. In unseren Köpfen – also von den Erwachsenen – rattern meist noch die To-Do-Listen, sie werden ergänzt, erweitert, gekürzt, abgehackt usw. Auch mein inneres Organisationsmännchen arbeitet fleißig und will noch dieses oder jenes erledigt haben. Ich habe mir vorgestern erst noch einen schönen To-Do-Zettel geschrieben…

Und weil ich glaube, dass es immer wieder eine Herausforderung ist, gerade in der Weihnachtszeit und in den Feiertagen, sich nicht immer noch mehr aufzuladen, oder sich nicht über andere Familienmitglieder zu ärgern und dann wohl möglich die gemeinsame Zeit mit streiten zu verbringen, möchte ich dir gerne in diesem Beitrag ein paar Impulse und Inspirationen anbieten, um zwischendurch den Blick für das wesentliche nicht zu verlieren.

Was für mich das wesentliche zur Weihnachtszeit ist? Liebe schenken und wahrzunehmen. Bewusstes erleben der gemeinsamen Zeit als Familie oder mit Freunden. Achtsames hinsehen auf Wünsche, Bedürfnisse und Gefühle. Wärme. Strahlende Augen. Herzliche Umarmungen und der Gedanke das dies das Fest der Liebe ist.

Meine Impulse und Inspirationen für Dich:
To-Do Liste:

Eine To-Do Liste ist für mich äußerst hilfreich. Erstens hilft es mir meine Gedanken zu sortieren und zu beruhigen, ich bekomme einen Überblick über das was noch zu tun ist und mit jedem durch gestrichenen Punkt SEHE ich meine Leistung. Das motiviert mich auch die nächsten Dinge noch zu erledigen, auch wenn solche Sachen wie WC oder Bad putzen drauf stehen… Für mich ist es mittlerweile auch ganz schön zu sehen, was ich denn da alles aufschreibe, denn ich habe festgestellt das ich manchmal dazu tendiere Dinge aufzuschreiben die (noch) keine Priorität für mich haben. Also das ich Sachen aufschreibe, die ich auch zu einem anderen Zeitpunkt erledigen könnte und nicht dann, wenn der Tag eh schon oft voll ist…wie zb das Fotobuch vom Urlaub zu erstellen…

Es erleichtert mir, meine Prioritäten zu setzen, wenn ich mich bei jedem Punkt frage: Ist das wirklich wichtig und wie wichtig ist es? Seit diesen Listen kann ich auch besser einschätzen was ich an einem Tag oder in einer Woche schaffen kann und das ist mehr, als ich vorher angenommen hab. Ja, ich hab mich dann auch mal verschätzt und ZUVIEL geplant, aber man lernt ja nie aus 😉

Durch die Achtsamkeitspraxis habe ich mittlerweile auch ein gutes Gespür für mich bekommen. Wenn ich merke das es mir zuviel wird, schaffe ich es immer wieder meine To-Do´s zu reduzieren oder zu verschieben, um bis zum Abend noch genügend Energie übrig zu haben. Es ist für mich immer wieder erstaunlich zu beobachten, wie viel besser ich auf Signale (vor allem in unserer Familie) durch fehlende Bedürfnisse, eingehen kann und wie sich dadurch der Abend zwar manchmal länger gestaltet, wenn die Jungs nicht mehr kooperieren können, dafür mit mehr Liebe und Verbindung.

Me-Time oder Ruheinseln im Alltag:

Ich bin ganz ehrlich, dass ich mich tagsüber mal gemütlich hinsetze und Tee schlürfe kommt äußerst selten vor – ich meine jetzt die Tage Montag – Freitag. Am Wochenende ist das nochmal was anderes, wenn mein Mann zuhause ist. Trotzdem habe ich für mich festgestellt, dass ich Zeit für mich brauche und das es mir einfach gut tut. Ich kann Energie tanken, positive Gedanken aufnehmen, nur an mich denken und das stärkt mich im Alltag. Und weil ich tagsüber erfahrungsgemäß eher weniger daran denke, nehme ich mir jeden Morgen 10-30 Minuten Zeit für mich, bevor ich anfange Vesperbrote zu schmieren und das Frühstück vorzubereiten.

In letzter Zeit fällt es mir nicht immer leicht früher als nötig aufzustehen (mein Körper und Geist sehnt sich nach Rückzug, Gemütlichkeit und Familienzeit…). Aber der Gedanke, dass ich Zeit für mich verbringe hilft mir wenigstens eine halbe Stunde früher aus dem Bett zu kommen. In dieser Zeit höre ich zb. gerade jeden Morgen einen kleinen Impuls von Laura-Malina-Seiler, die einen WhatsApp Adventskalender gestaltet hat und jeden Morgen motivierende kleine Nachrichten auf´s Handy schickt. Manchmal meditiere ich für 10-15 Minuten, oder ich lese einfach in einem Buch. Dazu gibt es eine Tasse heißen Tee oder Kaffee. Auch jetzt in den kommenden Feiertagen werde ich mir diese Zeit für mich nehmen.

Weniger ist mehr:

Vor 2 oder 3 Jahren haben wir für alle Familienmitglieder immer nach gekauften Geschenken ausschau gehalten. Sind durch die Läden gelaufen oder haben die Online.shopping-Welt unsicher gemacht. Auch diese waren mit Liebe ausgesucht und es war uns wichtig für jeden das richtige zu finden… Das das ganz schön anstrengend ist weißt du wahrscheinlich selbst. Vor allem, wenn du so wie ich, zu der Sorte Mensch gehörst denen die besten Ideen immer auf den letzten Drücker einfallen. Naja, das ist jetzt zum größten Teil vorbei, denn wir haben beschlossen weniger Zeug, dafür mehr Zeit zu verschenken. Unsere Eltern bekommen jedes Jahr einen selbst gestalteten Kalender von uns und für den Rest haben wir zb. Erinnerungen in Form von Fotobüchern verschenkt. Oder wir habe Gutscheine zum gemeinsamen Essen oder Unternehmungen bekommen. Eine weitere unglaublich tolle Idee finde ich, das Geld das man für Geschenke ausgeben würde, für einen guten Zweck zu spenden bzw. Geschenke für andere Menschen zu kaufen. Auf Oxfam Unverpackt findest du zb. solche Geschenke. Bei uns in der Familie kam das wirklich gut an 🙂 Dieses Jahr habe ich mir etwas anderes überlegt, aber das kann ich leider noch nicht verraten – sonst ist ja die Überraschung dahin…

Gemeinsam statt Alleine:

In diesem Artikel habe ich schon einmal darüber geschrieben. Statt alles mögliche alleine zu machen, lieber weniger zu machen, dafür gemeinsam und die Zeit zusammen zu genießen. Manchmal fühlen sich gerade die Mama´s für alles alleine verantwortlich. Die Organisation, die Planung, die Umsetzung bleibt doch oft an uns hängen… Wenn wir es nicht alleine machen, dann passiert gar nix. Ist das wirklich so? Zugegeben, vielleicht ist das etwas überspitzt formuliert und ich möchte KEINEN einzigen angreifen! Das ganze Thema ist natürlich etwas komplexer, als für diesen kurzen Absatz. Und ich weiß das in vielen Haushalten die „klassische“ Rollenverteilung gelebt wird, oder das einer von beiden eben ein Organisationstalent ist. Oder das es viele gibt die Alleine den Tag organisieren müssen.

Und trotzdem glaube ich, dass gerade wir Frauen viel zu selten um Hilfe bitten. Nicht weil wir sie unbedingt bräuchten, schaffen tun wir vieles alleine, sondern weil es meistens zwei erwachsene Menschen in einem Haushalt gibt, die zusammen leben, lieben, lachen. Und ich der Meinung bin, dass auch organisatorische Alltags-Erledigungen in den Aufgabenbereich von beiden fallen können und dürfen. Ich denke das wir uns gerne immer wieder fragen dürfen ,ob gewisse Dinge nicht gemeinsam gemacht werden können – wenn die Möglichkeit dazu besteht. Vielleicht macht es der andere anders, vielleicht brauchen wir (wenn wir mit den Kindern gemeinsam werkeln) für die eine Sache viel länger. Vielleicht schaffen wir dann nicht alles. Ja und dann? Das macht, meiner Ansicht nach auch das Familienleben aus – Individualtität – Gemeinsamkeit – Kompromisse finden. Zusammen leben, statt alleine werkeln.

Delegieren:

Ein ziemlich sachlicher Begriff, doch ich finde es total schön und wichtig sich die Dinge untereinander aufzuteilen und auch einfach mal zu fragen „Könntest du vielleicht dieses oder jenes mitbringen?“. Gerade für die Feiertage, wenn alle zum essen zusammen kommen. Es ist so schön, wenn sich jeder mit einer Kleinigkeit beteiligen kann wie Salat machen, Kuchen backen, den Rotwein mitbringen, Knödel vorbereiten, früher kommen und den Tisch eindecken usw. Dann wird die Festtagstafel zu einem gemeinsamen „Projekt“ und die Gastgeber haben womöglich nicht ganz so viel Chaos und Stress 🙂

An Heilig Abend kommen diese Jahr meine Schwiegereltern zu Besuch und wir haben das Essen (auch wenn´s nur zweierlei Kartoffelsalat mit Würstchen gibt) und die Getränke aufgeteilt. Auch zum gemeinsamen Crêpes-Frühstück am 2. Weihnachtsfeiertag, mit meiner kleinen Schwester und ihrem Mann, steuert jeder etwas bei. Auch hier steht für mich und uns die Gemeinsamkeit im Vordergrund.

Ja und da sind sie schon, die Feiertage…

dieses Jahr ist bei uns alles sehr reduziert, da auch nicht alle Familienmitglieder da sind und wir auf ein ganz besonderes Weihnachtsgeschenk warten 😉 und dementsprechend entspannt fühlt es sich dieses Jahr an. Das ist allerdings auch nicht jedes Jahr so und ich weiß, dass gerade wenn viele Menschen zu diesem besonderen Fest zusammen kommen, die Wahrscheinlichkeit steigt Konflikte und Diskussionen auszutragen.

Ein Gedanke der mir – nicht nur zur Weihnachtszeit, gut tut, ist zu wissen und zu verstehen das jeder Mensch eine andere Geschichte mit sich bringt. Mit unterschiedlichsten Erfahrungen, Werten, Vorstellungen und Erwartungen. Und jeder Mensch verhält sich so, wie es sich für ihn als sinnvoll erscheint. Manche Reaktionen können in meinen Augen „sinnlos“ sein, für den der so reagiert macht es Sinn. Meine Aufgabe sehe ich nun nicht immer unbedingt darin diesen Sinn dahinter zu erkennen, das kommt auch auf die Situation an – sondern ich habe für mich folgendes verstanden…

„Niemand tut jemals etwas gegen mich, sondern immer nur für sich!“ (Marshall B. Rosenberg) .

Ich habe ein anderes Verständnis oder einen anderen Blickwinkel entwickelt, um die Dinge nicht mehr so persönlich zu nehmen. Und diesen Aspekt aus der Gewaltfreien Kommunikation habe ich nicht nur im Umgang mit meinen Kindern verinnerlicht, sondern auch mit anderen Erwachsenen. Und ich stelle fest, dass ich auf das ein oder andere anders reagieren kann, als noch vor ein paar Monaten. Ich weiß das meine Gefühle nicht von jemand Außenstehenden ausgelöst werden, sondern weil sie sowieso schon in mir liegen und durch eine Situation aufgedeckt werden. Meine Reaktion auf etwas hat, in meinen Augen, etwas mit mir und meinen bisherigen Erfahrungen zu tun und nicht mit dem anderen. Und so sehe ich es auch umgekehrt. Vielleicht kann ich mich dann einfühlen oder mitfühlen und somit dem anderen Verständnis entgegenbringen.

Das bedeutet natürlich nicht mit allem einverstanden zu sein. Doch wenn ich mich innerlich nicht gleich auf „Flucht“ „Abwehr“ und „Kampf“ einstelle, wie das in Stresssituationen in unserem Gehirn programmiert ist (auch wenn „nur“ ein kritischer Kommentar zu der Dekoration, der Erziehung der Kinder, die Farbe der Sauce fällt), habe ich die Möglichkeit mich mit dem anderen zu verbinden. Und vielleicht durch ein Gespräch das ein oder andere zu erfahren. Oder ich lasse die „Kritik“ einfach los. Denn auch eine kritische Bemerkung hat etwas mit meinem Gegenüber zu tun. Und nicht mit meiner Dekoration, meinem Umgang mit den Kindern, oder der Farbe meiner Sauce… 😉

Verbundenheit durch Gespräche und durch Achtsamkeit wird für mich immer wesentlicher.

Und dabei stelle ich mir ganz gezielte Fragen. Allerdings frage ich immer weniger nach dem „Was müssen und sollen wir alles tun“ sondern: Wie soll Weihnachten für mich aussehen… Wie können wir die nächsten Tage gestalten – Wie können wir uns vielleicht auch Raum für uns selbst lassen und WIE finden wir einen Weg der sich für uns als Familie gut anfühlt… So komme ich nicht nur in Verbindung zu mir selbst, sondern auch zu den Menschen mit denen ich meine Zeit verbringen will.

Vielleicht kannst Du dir für die nächsten Tage mit diesem Beitrag etwas Erleichterung verschaffen. Oder Deinen Blickwinkel verändern für die Dinge die sonst nerven, oder Dich vielleicht sogar ärgern? Wir selbst haben so vieles in der Hand, wie wir mit den unterschiedlichsten Sachen umgehen. Und ich wünsche Dir das du für dich in den kommenden Tagen deinen Weg gehst. Und ein entspanntes, friedvolles Weihnachtsfest hast.

Das war für dieses Jahr mein letzter Artikel, ich werde mich nun in die Weihnachtsferien verabschieden. Wer mir auf Facebook folgt hat vielleicht schon gemerkt das es immer ruhiger wird… Ich merke das ich mich immer mehr auf die kommenden Tage einstellen möchte, innerlich wie äußerlich.

Ich will mir Zeit nehmen für

Gemeinsamkeit,

Familie,

strahlende Augen,

klopfende Herzen,

leuchtend rote Wangen,

gutes Essen.

Zeit für Wärme und Besonderheit,

Aufregung und Freude,

Zeit für die Liebe,

für den Abschied

und für den Neuanfang.

 

Alles Liebe, wir lesen uns wieder im neuen Jahr!

Danke das es Dich gibt! Schön das Du hier bist! Danke für Deine Zeit!

Deine Maria

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